Gemeinde
Katholische Kirchengemeinde St. Maria Hilfe der Christen
Blumenstr. 27, 71409 Schwaikheim
Filialkirche
St. Martin, Am Lenbächle 11, 71336 Waiblingen - Bittenfeld
Kontakt
- Tel. 07195/51133
- Fax 07195/969098
- E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Pfarramt
- Karin Horn
- Christine Itzrodt
Bürozeiten
- Montag, Dienstag, Freitag 9:00 - 12:00
- Donnerstag 15:00 - 17:00
Kirchenpflege
- Angela Warth
- E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
- Bankverbindung: KSK Waiblingen IBAN DE25 60250010 0007019403, BIC SOLADES1WBN
Ökumenische Schulgemeinschaft der Albertville Realschule
Zahl der Gemeindemitglieder
Jahr | Einwohner | Katholiken |
1850 | 1524 | 1 |
1905 | 1384 | 6 |
1933 | 1716 | 24 |
1939 | 2058 | 101 |
1950 | 3041 | 601 |
1957 | 4585 | 1274 |
1965 | 5959 | 1800 |
1994 | 8675 | 2288 |
Entwicklung zur Pfarrei
Jahr | Status |
1946 | Seelsorgestelle Schwaikheim mit Bittenfeld |
1954 | Kuratie |
1958 | Pfarrverweserei |
1959 | Pfarrei |
Pfarrer in der Kirchengemeinde
1946-1956 | Josef Zeisel |
1956-1967 | Franz Schmid |
1967-1975 | Albert Rohr |
1975- 2009 | Erich Kingerter |
seit 2009 | Gerald Warmuth |
St. Maria, das Kirchenbauwerk in der Blumenstraße
- überblick
1968 | Genehmigung zum Kirchenneubau durch Bischof Leiprecht |
1969 | Baubegin |
1970 | Weihe am 6.12. durch Bischof Leiprecht |
1972 | Fertigstellung des Gemeindezentrums |
1975 | Installation der Orgel |
1978 | Weihe der 4 neuen Glocken |
1994 | Kreuz und Tabernakel von Sepp Baumhauer werden eingeweiht |
- Vorgeschichte
Durch den anhaltend starken Zustrom von Katholiken, zunächst aus den Vertreibungsgebieten, später aus dem übrigen Bundesgebiet, wuchs der Wunsch nach einer neuen Kirche. Die 1954 bnedizierte Notkirche in der Kelterstraße, eine umgebaute Turnhalle, genügte nur übergangsweise dem Anwachsen der Gemeinde.
- Planung
Mit Genehmigung des Bischöflichen Ordinariats wurden Anfang 1967 fünf renomierte Architekten aufgefordert, ihre Vorstellungen für ein neues Gemeindezentrum auszuarbeiten. Dem Architektenbüro Brümmendorf/Müller, Stuttgart, wurde die Planung übertragen. Bischof Leiprecht genehmigte im Oktober 1968 den Bau der Kirche für ca. 500 Sitzplätze mit Sakristei zunächst ohne Pfarrhaus und Gemeinderäumen.
- Bau
Im September 1969 wurde der Grundstein gelegt. Er liegt links in der Wand zum Haupteingang und trägt die Aufschrift: "1969 Maria Hilf". Der Rohbau, aus Stahlbeton errichtet und mit einer stählernen Fachwerkskonstruktion überdeckt, ging zügig voran. Im April 1970 konnte Richtfest gefeiert werden und am 6.Dezember 1970 die Einweihung erfolgen.
- Weihe
Die Weihe nahm unter großer Beteiligung der Kirchengemeinde Bischof Leiprecht vor. Patronin der neuen Kirche ist die Mutter Gottes, so wie unsere Notkirche schon den Namen "Maria, Hilfe der Christen" getragen hatte. Im Hochaltar wurden Reliquien der Martyrer Felicissimus und Blanda eingeschlossen.
- Ausgestaltung
Die Orgel
1973 wurde der Orgelbaufirma Weise in Plattling (Niederbayern) der Auftrag erteilt, eine Orgel mit zwei Manualen, einem Pedal und 18 Registern zu liefern. Den Orgelprospekt plante der Erbauer der Kirche, Herr Dipl.Ing. Müller. Die Gesamtkosten betrugen rund 87.000 DM und wurden zum größten Teil aus Spenden gezahlt. Im Mai 1975 wurde die Orgel von unserem damaligen Organisten Stefan Schmid zum ersten Mal gespielt.
Die Glocken
Bis zur Neuanschaffung der vier Glocken, die im Februar 1978 geweiht wurden, übernahmen zwei Leihglocken sowie das von der Pfarrgemeinde Baienfurth geschenkte Glöcklein aus der Notkirche das Läuten. Die von der Glockengießerei Bachert in Bad Friedrichshall im Dezember 1977 gegossenen Glocken sind in ihren Schlgtönen e´ - fis´ - a´ - h´ - auf das Geläute der evangelischen Kirche abgestimmt.
Die größte Glocke (1260 kg), die Christkönigsglocke, trägt die Aufschrift "quia rex sum ego" (ja, ich bin König), die zweite (875 kg), die Versöhnungsglocke, "dona nobis pacem" (gib uns Frieden), die dritte (518 kg), die Marienglocke, "ave Maria, gratia plena" (gegrüßet seist Du Maria voll der Gnade), und die kleinste, die vierte Glocke (375 kg), die Martinusglocke, "sancte Martine, ora pro nobis" (Heiliger Martin, bitte für uns).
Die Glocken kosteten einschließlich Läutwerk rund 66.000 DM und wurden ausschließlich von der Gemeinde finanziert. Am 5.März 1978 läuteten sie zum ersten Mal. Die kleine Glocke aus der Notkirche läutet nach dem Wunsch unseres langjährigen Mesners Karl Kolensky nun in Landschau in Südmähren.
Kreuz und Tabernakel
Zur Ausschmückung des Altarraumes war zunächst nach dem Entwurf des Architekten ein Doppelkreuz in einfacher Ausführung von Kirchengemeindemitgliedern hergestellt und angebracht worden. Aus zwei vorliegenden Entwürfen für ein Kreuz mit Korpus, wurde 1992 das Modell des Schwäbisch Gmünder Künstlers Sepp Baumhauer ausgewählt, um eine künstlerische Aufwertung des Altarraums zu erreichen. Mit dem neuen Kreuz sollte auch der Tabernakel eine Verkleidung erhalten. Sepp Baumhauer entwarf hierfür vier Bronzereliefs über das Thema Ostern. Im Februar 1994 wurden Kreuz und Tabernakelverkleidung installiert. Beide Kunstwerke kosteten rund 80.000 DM, die aus Spenden finanziert wurden.
Der Reliefzyklus rings um den Tabernakelschrein zeigt in vier Bildern die Botschaft von Ostern.
Vorne: Die Jünger von Emmaus erkennen Christus am Brotbrechen ( Hinweis auf die Eucharistie)
Hinten: Die Rückseite zeigt die Emmausjünger unterwegs. Ein Fremder gesellt sich zu ihnen unerkannt:
“Bist Du der einzige, der nicht weiß, was in diesen Tagen geschehen ist?“
– Ein Hinweis auf die Erdenwanderschaft, die allein in Begleitung und Gemeinschaft mit Christus ans Ziel führt
Links: Magdalena begegnet im Garten dem Gärtner, den sie dann als ihren Herrn erkennt.
Rechts: „Thomas, lege deine Hand in meine Seite und sei nicht mehr ungläubig, sondern gläubig.“
– „Mein Herr und mein Gott.“
Zur Technik
Alle künstlerischen Arbeiten: Korpus, Reliefs am Tabernakel (später: die Mutter Gottes mit Kind ) sind in Bronze gegossen worden. Verwendet wurde die aufwendige Technik des Wachsschmelzverfahrens, welche am besten geeignet ist, die “Handschrift“ des Künstlers im Guss wiederzugeben.
Die vom Künstler in knetbarem Wachs gestalteten Modelle werden vom Gießer-meister in eine feuerfeste Masse eingebettet. Durch Ausschmelzen aller Wachsteile aus der Form im Brennofen entstehen Hohlräume, die mit flüssiger Bronze bei 1300ºC
ausgegossen werden.
Die “verlorene“ Form wird nach dem Guss zerschlagen. Die Modelle aus Wachs werden somit zerstört und die gelungenen Kunstwerke stehen in Bronze fertig da.“
(Quelle: “25 Jahre – Katholische Kirche Schwaikheim“)
Maria, in sitzender Pose dargestellt, umfängt mit ihrem linken Arm liebevoll den Knaben Jesus, der nicht hilflos wie ein Kind sondern gleichsam majestätisch auf ihrem linken Oberschenkel „thront“ – ein gelungenes Zusammenspiel von der Mütterlichkeit Mariens und dem sich seines Heilsauftrags bewusst seienden Jesus.
Die Harmonie zwischen Mutter und Sohn einerseits und die theologische Intention andererseits erhalten ihren ganz eigenen, bedeutsamen Akzent durch die Weinrebe, die der Knabe in seiner Linken trägt und die von Maria behutsam, mit bescheidener Zurückhaltung mit gehalten wird.
„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“ (Joh 15,5
Der Vers aus dem Johannesevangelium scheint die zentrale theologische Aussage dieser Komposition zu sein. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass der Künstler die Weinrebe weit ins Zentrum seines Werkes, vor das Herz Mariens gerückt hat, als wollte er damit die Botschaft verknüpfen:
„Ihr Menschen, ihr meine Geschöpfe, ihr liegt mir am Herzen. Für euch bin ich Mensch geworden. Ich bin die Quelle, aus der ihr leben könnt.“
„Und ich, Maria, bin seine und eure Mutter“
Erst dadurch erhält dieses Werk als Marienstatue seine eigentliche Bedeutung, dass Maria hier nicht nur als Mutter Gottes gezeigt wird, sondern als Helferin und Mittlerin, die bereit ist, ihrem Sohn bei seinem Erlösungswerk unterstützend zur Seite zu stehen.
„ST. MARIA HILF“ – dem Namen unserer Kirche wird diese Komposition also auf besondere, sehr subtile Weise gerecht. Sie entspricht dem theologischen Gedanken, dass die Hilfe Mariens für uns Menschen nur in ihrer Mittlerrolle, in der Fürsprache bei Gott liegen kann.
Monika Baumhauer, der Tochter von Sepp Baumhauer, gestaltete einfühlsam das Marienfenster, welches auf feinsinnige Weise die Verkündigungsszene mit Erzengel Gabriel darstellt.
Die Künstlerin beschreibt ihre theologischen Intentionen und die Arbeitsweise wie folgt:
Formal ist das Fenster in 4 gleichbleibende 60 cm breite Streifen gegliedert, die rhythmisch durch Betonpfeiler zu 40 cm unterbrochen werden.
Links ist Maria dargestellt; sie ist in einen weiten Mantel in den Symbolfarben Blau und Weiß (Unterkleid) gehüllt und sitzt ins Gebet vertieft. Es ist der Moment der „Verkündigung“ durch eine Lichtgestalt, einen Engel, der in diesem Moment von rechts die Szene ergänzt. (Siehe 3. Glasfeld) Er ist in hellen, cremeweißen und bläulich weißen Tönen gestaltet und seine mächtigen Schwingen füllen das Zimmer, rötlich und in wunderbaren Gelbnuancen gehalten, aus.
Maria weicht ob des Lichtes etwas zur Seite - vielleicht erschreckt, vielleicht etwas ungläubig...Ihr Symbol, die weiße Lilie (Unschuld, Reinheit), steht stilisiert zwischen ihr und dem Engel und schafft formal eine Ruhezone, so dass die wunderbare Leuchtkraft der Farben umso intensiver wirken kann (Siehe 2. Glasfeld).
Die Fenster als Lichtträger sind insgesamt in hellen, freundlichen, warmen Farbtönen gehalten. Es wurden opale, opake Gläser, echt-antike Glastafeln verwendet. Details (Gesichter oder Kleidung) wurden in Bleilot gemalt und eingebrannt. Die Farbskala reicht von verschiedenen gelblich, rötlich, bläulichen Weißtönen übers warme Gelb, Orange, Ocker bis ins leuchtende Rot der Engelsschwingen. Blau- und Grautöne runden das Spektrum ab.
Ruhige Zonen kontrastieren mit sehr kleinteiligen belebten Zonen und schaffen sowohl innerhalb eines einzelnen Glasstreifens, als auch von Fenster zu Fenster einen kompositionell spannungsvollen Ablauf.
Monika Baumhauer
Das „Totenfenster“ zeigt ein in dunklen Grautönen gehaltenes, stilisiertes Kreuz. Es vermag an das Dunkel der Todesstunde zu erinnern. Sein Sockel hat noch etwas von dem Gelb der Engelsschwingen Gabriels eingefangen – wohl ein erster Hinweis darauf, dass es noch eine neue Dimension nach unserem Leben auf Erden gibt. Zudem schwingt sich in Höhe des angedeuteten Querbalkens ein breites Band in Blau gen Himmel und nimmt die Symbolfarbe von Mariens Mantel auf.
Seite 1 von 2